Programm
Mittwoch, 24.10.2012 Kampnagel Hamburg
Kampnagel Hamburg, Jarrestr. 22, 22303 Hamburg
12.00 Uhr TEILNEHMERREGISTRIERUNG
13.00 Uhr BEGRÜSSUNG
13.10 Uhr GRUSSWORT
Amelie Deuflhard
Intendantin Kampnagel Internationale Kulturfabrik
http://www.youtube.com/watch?v=z6ddw_wcGPc&feature=plcp
13.20 Uhr GRUSSWORT
Olaf Scholz
Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg
http://www.youtube.com/watch?v=OAxUhLfa2s4&feature=plcp
13.40 Uhr THEATER
Lady Lady on the Seashore
Auszug aus dem Theaterstück von
Evgeni Mestetschkin (Text und Regie)
Mit: Evelyna Feser, Musik: Anne Wiemann,
Ausstattung: Andrej Rubzow
Evgeni Mestetschkin inszeniert mit Töchtern und Söhnen Geschichten von Müttern und Vätern, von nahen und fernen Verwandten vom Anfang bis zum Ende der Welt. Es entsteht ein Flechtwerk aus verschiedenen Biographien über die Generationen hinweg.
Ein Projekt von JumBO, Junge Migrantinnen - Beruf und Orientierung und dem Simple Life Festival 2010
Kulturbeitrag im Rahmen von eigenarten - Interkulturelles Festival Hamburg
14.00 Uhr VORTRAG
Neue Narrativen für ein neues Deutschland?
Dr. Naika Foroutan
Sozialwissenschaftlerin an der Humboldt-Universität zu Berlin
Migrant, Migrationshintergrund, Migrationsvordergrund? - Dies
sind nur einige der Begriffe, die täglich Politik und Lebensalltag strukturieren und Personengruppen umfassen, die sich selbst längst anders benennen. Diese Bezeichnungen reichen für die Darstellung der komplexen Lebenswelten hierzulande nicht mehr aus. So ist zum Beispiel der Integrations-Begriff durch seine Platzhalterfunktion für ausschließende und diskriminierende Diskurse längst ausgehöhlt und untauglich geworden. Doch wie könnte stattdessen die deutsche Realität beschrieben werden, ohne eine Dichotomie zwischen „echten“ und „unechten“, alteingesessenen und hinzugekommenen Deutschen aufzubauen? Wie können wir Deutschland post-migrantisch denken - als ein Land, in dem Migration zur Selbstverständlichkeit geworden ist? Dieser Vortrag stellt Möglichkeiten und Denkfiguren eines sich transformierenden Einwanderungslandes vor.
http://www.youtube.com/watch?v=zswAuqQJ7m8&feature=plcp
14.45 Uhr FILM
Mein letzter Tag als fiktiver Mensch von Darío Aguirre
Kulturbeitrag im Rahmen von eigenarten - Interkulturelles Festival Hamburg
15.00 Uhr PAUSE
15.30 Uhr LESUNG & GESPRRÄCH
Navid Kermani Schriftsteller
Joachim Lux Intendant Thalia Theater
Prof. Dr. Carl Hegemann Dramaturg Thalia Theater
„Dein Name“ ist eine deutsch iranische Familiengeschichte auf 1200 Seiten. Navid Kermani hat einen Roman geschrieben, der von einer einzigen Tischplatte ausgeht, aber
beinah die Welt und mindestens drei Generationen umfaßt. Eine vielschichtige und ausgedehnte ost- westliche Weltbetrachtung, ein Autoren-Ich, das unterschiedlichste
soziale Rollen und weit entfernte geographische und kulturelle Räume verbindet und auseinander hält.
Navid Kermani liest aus seinem Werk und unterhält sich anschließend mit Prof. Dr. Carl Hegemann über das Ich in der Welt und die Welten des Ichs. Einführung von Joachim Lux.
16:15 Uhr VORTRAG (in englischer Sprache)
Die Grenzen kultureller Diversitätspolitik in Großbritannien
im Spannungsfeld nationaler Repräsentationspolitik
Victoria Walsh Kuratorin und Kunsthistorikerin, London
Victoria Walsh präsentiert in ihrem Vortrag die wichtigsten Thesen neuester Studien über die Rolle und Auswirkung der kulturellen Diversitätspolitik Großbritanniens am Beispiel eines großen internationalen Kunstmuseums. Die Forschung wurde durch das Großprojekt 'Tate Encounters: Britishness and Visual Culture' (Tate Begegnungen: Britische Wesensart und Visuelle Kultur) (2007-10) ermöglicht, die von dem britischen Forschungsrat für Geistes- und Kulturwissenschaften und Tate Britain (Nationalsammlung britischer Kunst) erarbeitet und von verschiedenen Partnern gefördert wurde.
Der Vortrag beschäftigt sich mit der Notwendigkeit neuer Modelle und Herangehensweisen kultureller Diversitätspolitik und nationaler Museumspraxis in Großbritannien unter Berücksichtigung globaler Migration und der digitalen Kultur des neuen, transkulturellen Besuchers.
17.00 Uhr THEATER
HAJUSOM
In der Lecture-Performance „Paradise +3“ präsentieren die jungen Performer des transnationalen Kunstprojekts Hajusom aus Hamburg – jüngst für „Bollyland“ mit dem Innovationspreis des Fonds Soziokultur ausgezeichnet – selbst gebaute Puppen, die in Kooperation mit Das Helmi (Berlin) und Yaya Coulibaly / Bamako (Mali) in der Vorbereitungszeit für eine neue Produktion entstanden sind. Die Performer eröffnen Einblicke in die Entstehungsweisen der sehr unterschiedlichen Puppen und in die inhaltliche Arbeit des Künstlerkollektivs entlang dieser zwei Kosmen. Mit seiner geplanten Puppen-Performance „Paradise Mastsaz“ bricht Hajusom zu einer Reise zwischen Himmel und Hölle auf und macht vielfältige Perspektiven auf vermeintliche und tatsächliche Paradiese sichtbar (Premiere April 2013 auf Kampnagel).
Kulturbeitrag im Rahmen von eigenarten - Interkulturelles Festival Hamburg
17.30 Uhr GESPRÄCH
Eine Generation ohne Grenzen und Heimat?
Die Autorinnen Olga Grjasnowa, Jagoda Marinić und Lena Gorelik
im Gespräch mit Alice Bota Die ZEIT
Was heißt es, Teil einer Generation zu sein, die sich durch interessante aber komplizierte Lebens- und Herkunftsgeschichten auszeichnet? Wie beeinflussen die verschiedenen kulturellen Präsgungen die eigene Identität und das künstlerische Schaffen? Brauchen wir überhaupt noch kulturelle Abgrenzungen? Die ZEIT-Journalistin Alice Bota, selbst Autorin ("Wir neuen Deutschen") wird sich im Gespräch mit Olga Grjasnowa ("Der Russe ist einer, der Birken liebt"), Jagoda Marinić ("Die Namenlose") und Lena Gorelik ("Lieber Mischa...") diesen Fragen widmen.
18.15 Uhr ERÖFFNUNG
Eröffnung des eigenarten-Festivals
Grußwort des Staatsrates Dr. Nikolas Hill
18.25 Uhr MUSIK
Kako Weiss Ensemble
mit Kako Weiss, Buggy Braune, Patrick Pagels, Axel Burkhardt, Michael Pahlich
Zeitlos, lebendig, emotional – das Kako Weiss Ensemble schlägt eine Brücke von europäischem Sinti-Swing über amerikanischen Jazz bis zu Astor Piazzollas Tango
Nuevo. Der Saxofonist KaKo gehört zur Hamburger Linie der berühmten Musikerfamilie Weiss, die seit 160 Jahren an der Elbe wohnt. Als Hamburger Jung’ hat KaKo Weiss seine eigene Band
zusammengestellt und mit Größen der lokalen Jazzszene die lange Familientradition um ein ganz neues, leidenschaftliches und modernes Kapitel ergänzt.
Kulturbeitrag im Rahmen von eigenarten - Interkulturelles Festival Hamburg
19.00 Uhr ABENDESSEN im Kampnagel-Foyer
Nacht der langen Tafel
Die Veranstalter laden bei Käse und Brot an langen Tafeln zum Diskutieren und Feiern in das Kampnagel-Foyer ein.
ab 19.00 Uhr THEATER (optional)
von und mit Navid Kermani
Ort: Thalia Gaußstraße, Gaußstraße 190, 22765 Hamburg-Altona
(Fahrtzeit von Kampnagel: ca. 40 Min.)
Die dramaturgische Reise durch Navid Kermanis Roman „Dein Name“ am 22. Januar 2012 in den Deichtorhallen war ein großer Publikumserfolg. Das Thalia-Theater hat das Projekt mit der gleichen Schauspieler-Gruppe fortgesetzt, mit anderen Texten, Themen und Schauplätzen, aber ähnlich improvisiert und in der direkten Ansprache des Publikums. Es kann politisch werden oder privat, von der Gegenwart oder Vergangenheit handeln, von Büchern oder einer Nachricht ausgehen, sich auf Welt oder Nachbarschaft beziehen – „jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen“, wie es in „Dein Name“ heißt.
Diese Veranstaltung ist nicht im Kongressbeitrag enthalten und muss separat gebucht werden.
Hierfür ist bis 23.09.2012 ein Ticketkontingent (EUR 14,-) von 100 Karten für die Teilnehmer des Bundesfachkongresses Interkultur hinterlegt (Stichwort „Bundesfachkongress Interkultur“).
Kartentelefon 040 - 32 81 44 44
und unter „Anmeldung“.
ab 21.00 Uhr MUSIK
creole – globale Musik aus Deutschland
mit Triologue und Cyrus Ashrafi
Ort: Kampnagel (KMH)
creole ist ein 2006 gegründeter, im zweijährigen Rhythmus stattfindender, Wettbewerb, der die vorhandene kulturelle Vielfalt in Deutschland hörbar und erfahrbar machen und eine Landkarte musikalischer Diversität in Deutschland zeichnen will. Im Rahmen des Bundesfachkongresses präsentiert creole die virtuose Lübecker Formation „Triologe“ und den Wilhelmsburger Songpoet Cyrus Ashrafi, der in einer Mischung aus Ambient und Pop elektronische Klangteppiche mit Seele webt.
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Donnerstag, 25.10.2012 Bürgerhaus Wilhelmsburg
Bürgerhaus Wilhelmsburg, Mengestr. 20, 21107 Hamburg
8.30 Uhr KAFFEE
9.00 Uhr GRUSSWORT
Prof. Dr. Christoph Wulf
Vizepräsident der Deutschen UNESCO-Kommission
http://www.youtube.com/watch?v=h8SjD5B0__c&feature=plcp
9.15 Uhr VORTRAG
Each one teach one, Brücken bauen, Perspektiven ändern
Olad Aden Gangway e.V., Berlin
Gangway e.V. macht seit 20 Jahren Straßensozialarbeit in Berlin und hat eine Reihe von Projekten mit jungen Menschen mit
unterschiedlichen kulturellen Hintergründen initiiert, die ihre Hip-Hop-
Kultur als alternative Bildungsmethode erschließen. Olad Aden stellt
einige dieser Projekte vor. Das Jugend-Austauschprojekt „BronxBerlin
Connection“ ermöglicht transatlantische Begegnungen in Harlem und
Neukölln. Das Projekt „Street College“ versteht sich als alternatives
Bildungsnetzwerk und arbeitet mit Menschen aus Kultur und
Wirtschaft, Schule und Sozialarbeit. Verbindende Klammer ist die
Musik als Brücke zu den Jugendlichen.
10.00 Uhr PAUSE
10.30 - 18.00 Uhr FACHFOREN 1 - 6
Sechs Fachforen beleuchten durch Beiträge von Experten und Expertinnen aus Theorie und Praxis sowie in diskursiven Arbeitsformen verschiedene aktuelle Themen mit einem Fokus auf Interkultur und Diversität.
Umgang mit Vielfalt – Definition, Konzepte, Maßnahmen des Diversity Managements
Diversity Management zielt auf die Herstellung gleichberechtigter Vielfalt in verschiedenen Dimensionen. Neben einer historischer Einordnung und den aktuellen Entwicklungen werden Erfahrungen aus Wirtschaft, Verwaltung und Kultur vorgestellt und diskutiert. Gruppenarbeit mit „Diversity Check“.
Die Ethnisierung von Konflikten – Ursachen und Gegenstrategien
Viele Konflikte, wie Ehrenmorde, Jugendgewalt, Ghettobildung oder Frauendiskriminierung, werden mit Migration in Verbindung gebracht. Doch ihre Reduzierung auf den kulturellen Hintergrund verhindert oft ein effektives Angehen der tatsächlichen Ursachen.
Bildung, Rassismus und Diskriminierung: Wenn sich Erfahrungen überschneiden
Wie können wir heute über Rassismen sprechen angesichts von Intersektionalität – der Verflechtung und Überschneidung von Identitätsdiskursen und einer globalen ungleichen Entwicklung? Mit Impulsreferaten und offenen Diskussionen werden Einblicke in die aktuellen Debatten der Rassismusforschung geboten, Am Nachmittag liegt der Fokus auf Kultur, Rassismus und Schule.
Migrantenorganisationen zwischen zivilgesellschaftlichem Engagement und Selbst-Ethnisierung
Wie können zivilgesellschaftlich engagierte Migrantengruppen gestärkt und gefördert werden? Und wie ist den Tendenzen einer zum Teil radikalisierten Selbst-Ethnisierung zu begegnen, um die interkulturelle Kompetenz aller engagierten Migrantenorganisationen zu erhöhen?
Effekte der Globalisierung: Interkulturalität, Vielfalt der (Geschlechter) Identitäten und Möglichkeiten für ein gemeinsames „Wir“
Globalisierung und Interkulturalität bedingen einander, wie kann daraus ein "Wir" entstehen, um bisher ausgegrenzten Menschen politisches Gehör zu verschaffen? In Vorträgen und Gruppenarbeit werden Zusammenhänge zwischen Globalisierung und Interkulturalität beleuchtet, das Thema Identität in der globalen Welt visualisiert und die Möglichkeiten und Gefahren der Bildung einer "Wir"-Gruppe erörtert.
FACHFORUM 6: Interkultur, Stadtentwicklung, Städtebau und Architektur
Welche Rahmenbedingungen muss eine Kommune schaffen, um eine inklusive Migrationsgesellschaft zu ermöglichen? Das Fachforum geht der Frage nach, ob und wie sich kulturelle Barrieren mit Mitteln des Städtebaus, der Architektur und der Kunst überwinden lassen. Welche Möglichkeiten zur Mitgestaltung von Stadtentwicklungsprozessen kann Kunst den Bewohnern eröffnen? Was macht eine Stadt „interkulturell“?
13.00 Uhr /14.00 Uhr FAHRRADTOUR
Veranstalter: IBA Hamburg
Fahrradtour IBA Hamburg 2013 : Interkultur und Städtebau - Eine Rundfahrt über das Gelände der Internationalen Bauausstellung in Hamburg-Wilhelmsburg
Wie kann eine immer internationaler werdende Stadtgesellschaft ihre Kraft entfalten? Wie können städtebauliche Maßnahmen diese Entwicklung positiv beeinflussen? Diesen Fragen stellt sich die IBA Hamburg - Austragungsort für die Internationale Bauausstellung 2013. Unter dem Leitthema „Kosmopolis“ wird die Frage gestellt, wie die hier zutage tretenden sozialen und kulturellen Barrieren in einem ganzheitlichen Planungsansatz mit den Mitteln des Städtebaus und der Architektur, aber auch mit Bildung und Kultur sowie mit der Förderung lokaler Ökonomien überwunden werden können. In mehreren geführten Gruppen können die Kongressgäste zu einzelnen Kosmopolis-Projekten radeln und sich über die Idee, das Konzept und die aktuellen Bauprojekte informieren.
Extra FILM/FOTO/KULTUR
In den Räumen des Bürgerhauses Wilhelmsburg wird das Interkulturelle Forum Hamburg ein Programm von interkulturell arbeitenden Initiativen, Vereinen, Gruppen, Kulturhäusern, Künstlern und
Privatpersonen in Hamburg zeigen (Konzept Behnaz Vassighi, Philomene Heller):
· FILME über die interkulturelle Szene in Hamburg (Thomas "el gaba" Schulz, b streetsmart.de,
Zwischenräume TV)
· AUSSTELLUNG „Die Wilden Blumen“ (Porträts von Künstlerinnen und kulturschaffenden Frauen in Hamburg von Bina
Engel)
· MEET AN ARTIST – es besteht die Möglichkeit, mit den beteiligten Künstlern Kontakt aufzunehmen
19.00 Uhr THEATER
Ort: Junges Schauspielhaus Hamburg, Kirchenallee 39, 20099 Hamburg-City (Fahrtzeit vom Bürgerhaus ca. 20 Min.)
Elektra von Nino Haratischwili (Malersaal)
Nino Haratischwili entwirft eine zeitgenössische Neudeutung des antiken Elektra-Stoffs, in der sie den großen Fragen nach Gerechtigkeit, Moral, Liebe und Schuld in Familie und Politik in einer zunehmend komplexen, von Antagonismen und Konflikten beherrschten Welt mit erschütternder Dringlichkeit nachgeht.
Im Anschluss Publikumsgespräch mit der Autorin.
Haram (Schande) von Ad de Bont (Probebühne)
Die Geschichte einer zwischen den Kulturen zerrissenen marokkanischen Familie erzählt eindringlich von Migrantenkindern in den Niederlanden - von ihren Schwierigkeiten, islamische Tradition und westlichen Lebensstil miteinander zu verbinden, und von ihrer sehnsuchtsvollen Suche nach Heimat und Identität.
Über die Grenze ist es nur ein Schritt
von Michael Müller (Utopia-Bus)
Kurz vor seinem Abitur erfährt der Afrikaner Dede, dass sein illegaler Aufenthalt in Deutschland aufgeflogen ist. Seine Mutter wird verhaftet, Dede muss fliehen. Doch was ist mit seiner Schwester? Ein letztes Mal macht er Halt an seiner Schule, erzählt den Kindern die Geschichte seiner Familie. Ein Stück, das emotional aufzeigt, wie jeder Mensch auf der Suche nach demselben ist: Identität, Heimat, Zukunft.
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Freitag, 26.10.2012 Freie Akademie der Künste
Freie Akademie der Künste, Klosterwall 23, 20095 Hamburg
9.00 Uhr VORTRAG
Studien in der postmigrantischen Gesellschaft -
eine kritische Auseinandersetzung
Dr. Riem Spielhaus, Fellow am Erlanger Zentrum für Islam und Recht
in Europa EZIRE der Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg
Seit einigen Jahren boomt der Markt von Statistiken und quantitativen
Studien, die uns Aufschluss über die Auswirkungen von Migration und das
Leben Zugewanderter und ihrer Nachkommen in Deutschland geben sollen.
Ziel des Vortrags ist es, einen kritischen Einblick in die Landschaft
quantitativer Studien zu geben und neue Trends in der Forschung auf-
zuzeigen, die nicht mehr nur als Migranten konstruierte Personen sondern
das gesamtgesellschaftliche Klima in den Blick nehmen.
http://www.youtube.com/watch?v=JT6DniE1BAI&feature=plcp
9.30 Uhr VORTRAG
Let's keep this way
Ruud Breteler Projektmanager der Abteilung Kunst und Kultur
der Stadt Rotterdam
1998 wagte Ruud Breteler als Intendant des Theaters Zuidplein Neues:
Nach den Wünschen der Stadt Rotterdam sollte das Theater zu einem
Zentrum für interkulturelle Veranstaltungen werden. Aber wie kann das
gelingen für ein Publikum mit mehr als 170 unterschiedlichen
kulturellen Hintergründen? Breteler stellte ein Programmkomitee
zusammen, das einen repräsentativen Querschnitt der
Stadtbevölkerung widerspiegelte und übertrug ihm selbst-
ständige Programm- und Spielplanentscheidungen. Das Konzept ging auf und wurde vom Publikum angenommen.
Zehn Jahre später, 2008, baute die Stadt Rotterdam das Konzept aus und konzentrierte sich auf soziale Stadtentwicklung mit den Mitteln von Kunst und Kultur. In Kooperation mit Anwohnern, Künstlern und Kulturzentren, der öffentlichen Bibliothek sowie Lehrern, Sozialarbeitern und Unternehmern wurde ein Netzwerk aufgebaut, um gemeinsam soziale Fragen anzupacken und das Leben in Nachbarschaften zu verbessern.
http://www.youtube.com/watch?v=3BKBNVqfhZ4&feature=plcp
10.15 Uhr PAUSE
10.45 Uhr GESPRÄCH
Hamburger Teegespräche
Moderation: Julia-Niharika Sen
Die HAMBURG JOURNAL-Moderatorin lädt sechs bekannte Hamburger Persönlichkeiten mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen auf eine Tasse Tee zum Gespräch. Sie erzählen über ihre ersten Erfahrungen in Deutschland, ihre Krisen und Konflikte ebenso wie über ihre Interessen, Wünsche und Zukunftsvisionen für ein Leben in der diversen Stadtgesellschaft. Ihre Gäste sind: Branko Simic (Regisseur), Mable Preach (Choreographin, Regisseurin und Schauspielerin), Hüseyin Yilmaz (Vorsitzender der Türkischen Gemeinde Hamburg) und Graziella Schazad (Musikerin).
Gefördert durch die Alfred Toepfer Stiftung F.V.S.
12.15 Uhr FEEDBACK
Zusammenfassung und Eindrücke des
4. Bundesfachkongresses Interkultur
Kulturphilosophische Betrachtung von Prof. Dr. Mohamed Turki
Vorstellung der Ergebnisse aus den Fachforen durch die Paten.
13.30 Uhr PAUSE
Ende des diskursiven
Programms des 4. Bundesfachkongresses Interkultur
15.00 Uhr KULTUR & GESPRÄCH
Hamburg Intercultural Showroom
Interkulturelle Visionen für Hamburg
mit Gabi Dobusch (SPD), Christa Goetsch (Bündnis 90/die Grünen), Andreas C. Wankum (CDU), Mehmet Yildiz (die Linke), Katja
Suding (FDP) Vertreterin des Interkulturellen Forums
Moderation: Klaus Irler (taz)
Im gemeinsamen Gespräch werden die im Rahmen des 4. Bundesfachkongress Interkultur vorgestellten Handlungsempfehlungen erörtert und Visionen für eine „interkulturelle“ Zukunft Hamburgs
entwickelt.
THEATER
„Le Chantier“ (Baustelle)
Regie: Dan Thy Nguyen
Der vietnamesische Theatermacher Dan Thy Nguyen beschäftigt sich in seinem Stück mit den virulenten und latenten sozialen und politischen „Baustellen“ der bundesrepublikanischen Wirklichkeit. Das Bauen ist ein bündelnder und aufbauender Prozess - es kann Sinnbild für das synergetische und nachhaltige Zusammenwirken von Kulturen verstanden werden. „Le Chantier - Afrikawerkstatt“ ist eine Initiative afrikanischer und deutscher Akademiker aus verschieden Städten Deutschlands, die für interkulturelle Kreativität und Bildung in Hamburg gegründet wurde.
PERFORMANCE
Poetry Programm
von David Friedrich
Dichtung ist in den Zeiten von Poetry-Slams längst zur Unterhaltung geworden. Reisepoeten wie David Friedrich aus Hamburg ziehen durch die Republik, um auf den verschiedensten Bühnen mit ihren Texten – im Wettstreit mit anderen Künstlern - das jeweilige Publikum zu überzeugen. David Friedrich wird drei Slam-Poetry-Texte vortragen, die sich mit gesellschaftskritischen Themen wie Integration, Vorurteilen oder Stereotypen auseinandersetzen. Friedrich zeigt seine charmant gereimte Sicht eines jungen Studenten der Islamwissenschaft auf die Problematik der Gesellschaft.
AUSSTELLUNG
Grenzenlose Liebe – Binationale Paare in Hamburg
Ein Fotoprojekt von Maria NIFI Xerisoti
Die Künstlerin Maria NIFI Xerisoti hat 30 multikulturelle Paare aus der Hansestadt in ihrer privaten Umgebung portraitiert. Für ihr interkulturelles Projekt hat sie in 2008 hetero- sowie homosexuelle Liebespaare jeden Alters, bildungs- und schichtenübergreifend berücksichtigt. Sie selbst lebt mit ihrem Mann in einer binationalen Beziehung und sagt darüber: „Ich denke, dass eine binationale Partnerschaft eine viel größere Herausforderung für ein Paar ist. Man muss doch viel mehr auf den Anderen und seine Kultur eingehen, sie akzeptieren und versuchen zu verstehen. Das macht eine Beziehung aber auch spannender. Ich lerne soviel! Nicht nur von einer Person, sondern von einer ganzen Kultur. Das liebe ich.“
MUSIK
Nathalie & Natalie
In der Musik der Hamburger Formation Nathalie & Natalie treffen sich eine russische und eine französische Seele, um mit Witz und Temperament die Chansons neu zu erfinden. Dieses akustische Ensemble verbindet Esprit und Groove vom Walzer bis Reggae über Musette und Merengue. Die Kompositionen und Arrangements stammen von der in St. Petersburg ausgebildeten Pianistin und Akkordeonistin Natalie Böttcher. Die Liedtexte sind ausdrucksstarke Poesie aus der Feder der Sängerin Nathalie Mouillot.
PERFORMANCE
Show and Tell: Mein Leben grosses Kino
von Katharina Oberlik
Unter der Regie von Katharina Oberlik erkundet das Film-Performance-Projekt der Gruppe InnerRise aus Hamburg-Wilhelmsburg in Fiktion und Dokumen-tation Horror, Alltag und Wahnsinn im Leben von fünf Jugendlichen.
18.00 Uhr VERANSTALTUNGSENDE
20.00 Uhr THEATER
Ort: Thalia in der Gaußstraße, Gaußstr. 190, 22765 Hamburg-Altona
(Von der Akademie der Künste ca. 25 Min. mit der S-Bahn vom Hbf)
nach einem Roman von Albert Camus
In einer Fassung von Jette Steckel und Katrin Sadlowski
Der deutlich autobiografische Held der Erzählung ist ein Antiheld - passiv und indifferent. Ein Ja-Sager, der der Welt gleichgültig gegenüber steht, weil in ihr alles gleich zu gelten scheint.
Jette Steckel bringt Albert Camus' „Der Fremde“ auf die Bühne, das Schlüsselwerk der Philosophie des Absurden.
Diese Veranstaltung ist nicht im Kongressbeitrag enthalten und muss separat gebucht werden. Hierfür ist bis 23.09.2012 ein Ticketkontingent (EUR 14,-) von 100 Karten für die Teilnehmer des Bundefachkongresses Interkultur hinterlegt (Stichwort „Bundesfachkongress Interkultur“).
Kartentelefon 040 - 32 81 44 44
Unter „Anmeldung“ finden Sie einen Buchungslink.